Xavier und seine Kollegen lachen, wenn pünktlich im Herbst die neuen Juniors den Floor stürmen. Voller Ideale, Energie und mit Bildern aus Hollywood-Filmen im Kopf beginnen die Absolventen teurer Eliteschulen und Universitäten ihre Arbeit als Investmentbanker. Xavier und seine anderen, älteren Kollegen reiben sich die Hände und lachen sich ins Fäustchen. Diese armen Hunde, denken sie, werden schon bald spüren, dass sie die Untersten in der Hierarchie sind. Sie werden arbeiten wie die Tiere, erhalten dafür im Vergleich zu den anderen nur ein paar Erdnüsse als Lohn. Doch für die paar Kröten müssen sie springen wie die Affen im Zirkus, und am Ende wird der Großteil trotzdem den Löwen zum Fraß vorgeworfen.
Ein Junior hat kein einfaches Leben. Xavier erinnert sich selbst mit Schrecken an die Zeit, in der er selbst noch unerfahren und jung als blutiger Anfänger den Launen der „Seniors“ ausgeliefert war. Nächtelanges Arbeiten an oft unsinnigen Dingen, nur, weil der Senior seine Macht ausspielen will. Sich anschreien zu lassen, ohne dagegen zu reden. Tag und Nacht, auch am Wochenende zu arbeiten, an Feiertagen sowieso, und die eigenen vier Wände gerade einmal für die viel zu wenigen Stunden Schlaf zu sehen, die einem der Senior gestattet.
Im Grunde, so sinniert Xavier, sind sie selbst Schuld. Jeder von ihnen könnte gehen, aber sie bleiben und lassen sich ausbeuten, weil sie glauben, dass sie selbst irgendwann einer der Seniors sein werden. Dass das Zahlenverhältnis nicht zu ihren Gunsten ausfällt, darüber haben sie wahrscheinlich keine Zeit, sich Gedanken zu machen. Einige schaffen es tatsächlich, halten durch und beuten nach ein paar Jahren ihre eigenen Juniors aus. Im ewigen Kreislauf des Investmentbankerlebens.