Noch immer denkt Xavier, dass er verfolgt wird. Noch immer ist er überzeugt, die bankeigenen Überwachungsleute beschatten ihn, hören ihn ab und spionieren ihn aus, weil sie denken, er könnte eine Gefahr für die Bank darstellen. Xavier ist sichtlich entnervt und bittet uns um Hilfe, seine Verfolger abzuschütteln.
Gemeinsam mit Xavier tüfteln wir an einem Plan, wie wir seine Verfolger loswerden könnten. Zunächst einmal muss sich Xavier von sämtlichen seiner Mobiltelefone trennen. Zumindest vorübergehend. Er soll sie zu Hause lassen. Das fällt Xavier außerordentlich schwer, aber er will es versuchen.
Danach stürzen wir uns zusammen mit Xavier in den öffentlichen Nahverkehr, und zwar zur Hauptverkehrszeit. Wenn es nur so vor Menschen wimmelt, eine Bahn nach der nächsten zum Brechen voll ist, an jeder Station neue Fahrgäste hereindrängen, andere hinaus, und dazu noch der ganze Lärm, an vielen Ecken kein oder nur ein langsames Durchkommen ist, dann ist die Verfolgung mit Sicherheit eine Herausforderung. Wir wollen zudem nicht den direkten Weg fahren, sondern einen zufälligen Umweg einschlagen, um danach – ebenfalls zufällig – mit einem Taxi weiter zu fahren. Xavier wird allein beim Gedanken an den öffentlichen Nahverkehr schwindlig und er beginnt zu schwitzen. Aber um seine Verfolger abzuschütteln will er beinahe alles machen.
Als nächstes beschließen wir, uns das Kino mit dem langweiligsten, schlechtesten Film auszusuchen. Wir wählen einen Platz in der Nähe des Ausgangs. Ist es erst ganz dunkel im Kino, planen wir den Saal möglichst unbemerkt zu verlassen. Doch Xavier findet den Film gut, er handelt von einem genialen Betrüger, und wir müssen uns den Film leider bis zum Ende ansehen. Sollten wir verfolgt werden und sich der Verfolger mit uns in die Vorstellung gesetzt haben, so muss sich auch der Verfolger den Film bis zum Ende ansehen, und das ist uns ein gewisser Trost. Vielleicht gibt er seine Verfolgung aus Langeweile auf?
Zum Ausklang unseres Abhängmanövers setzen wir uns in ein nicht besonders gutes Restaurant und verbringen dort mehrere Stunden. Unsere Taktik: Zermürbung durch Langeweile. Da das Essen in diesem eher unterdurchschnittlichen Restaurant aber nun leider sehr wenig taugt, halten wir uns mit Xavier hauptsächlich an die Getränkekarte. Und irgendwann, nach der soundsovielten Flasche Wein, sind uns die Verfolger plötzlich gar nicht mehr so besonders wichtig. Zumindest im Kopf haben wir sie jetzt abgeschüttelt. Sollte es sie denn überhaupt geben. Mission erfolgreich beendet!