Xavier blickt nicht auf die einfachen Leute wie etwa den Hausmeister, den Chauffeur, den Kioskverkäufer oder die Sekretärin herab. Nein, er sieht sie nicht mal. Für ihn sind diese Menschen schlichtweg unsichtbar. Xavier blickt durch sie hindurch, als wären sie nicht vorhanden, und für Xavier und seine Welt sind sie das auch nicht.
Xavier hat einen Blick für das Wesentliche, wie er uns sagt. Alles andere blendet er aus. Der Hausmeister oder die Bedienung im Restaurant gehören für Xavier nicht zum Wesentlichen und sind für ihn genau so wie ein Computer, ein Fernseher oder ein anderes Objekt, das am besten einfach reibungslos und ohne Mucken und Macken funktioniert.
Dass es sich bei Hausmeistern auch um Menschen handelt lässt Xavier nicht gelten. Er zuckt wie schon so oft mit den Schultern und sagt, das Leben der „einfachen Leute“ sei weder besonders wichtig noch besonders wertvoll. Sie sind in seinen Augen alle austauschbar und unwichtig. Deshalb beachtet er sie erst gar nicht. Für ihn existieren nur die wichtigen Leute. Das sind andere Banker, potenzielle Kunden und die Schönen und Reichen, mit denen er sich gerne abgäbe wenn er denn Zeit und den nötigen Zugang zu ihnen hätte. Nur mit diesen wichtigen Menschen verbringt Xavier seine Zeit, und sie mit ihm. Man bleibt eben gerne unter sich. So sei das schon immer gewesen und wird es auch immer sein, sagt uns Xavier.
In diesem Moment bringt die Bedienung im Restaurant, in dem wir mit Xavier heute sitzen, gerade den Hauptgang. Xavier sieht sie nicht, hört sie nicht und beachtet sie nicht. Für ihn ist es offensichtlich normal, dass ihm jemand wie von Geisterhand einen Teller mit Essen hinstellt. Auch das Essen beachtet er übrigens kaum. Statt des feinen Steaks hätte man ihm wohl auch ein schlichtes Omlett hinstellen können, und er hätte es genau so gedankenlos gegessen. Seine Gedanken waren offensichtlich bei wichtigeren Dingen oder Personen.