Xavier kramt in seinen Taschen. Irgendwo vibriert eines seiner Telefone. Er holt das erste Telefon heraus. Dieses ist es nicht. Das zweite auch nicht. Beim dritten Telefon hat er Glück. Er geht dran, steht auf und hält das Gespräch in sicherer Entfernung zu uns ab. Wir können zwar nicht verstehen, was Xavier sagt, aber seiner Mimik und Gestik nach zu urteilen handelt es sich um ein angenehmes Gespräch. Er lächelt sogar immer wieder, was bei Xavier eher selten ist.

Als Xavier zu uns zurück kommt, wollen wir von ihm wissen, warum er drei Mobiltelefone in der Tasche trägt. Eines würde den meisten Leuten auch reichen.

Zuerst will Xavier nicht so recht raus mit der Sprache. Natürlich brauche er ein Telefon geschäftlich. Das andere sei dann privat. Und das dritte? Nun, das sei auch privat, meint Xavier. Zwei private Mobiltelefone? Wir verstehen Xavier nicht auf Anhieb. Erst die Bemerkung von Xavier, das eine sei für seine Frau und seine Familie, das zweite eben für andere Leute, dämmert es uns. Xavier hat ein eigenes Mobiltelefon für mögliche Frauenbekanntschaften!

Wir sprechen Xavier direkt darauf an. Er lächelt verlegen und meint, somit würden sich alle Seiten im Fall des Falles viel Ärger und Missverständnisse ersparen. Ob er denn das dritte Telefon oft benutzen würde wollen wir wissen. Doch dazu schweigt Xavier. Nun, wir halten ihn nicht gerade für den größten Frauenhelden, aber wer weiß das schon so genau? Und unter seinen Kollegen ist Xavier mit seinen drei Telefonen wahrscheinlich auch ein wilder, draufgängerischer Kerl.