Heute erzählt uns Xavier, dass er seine Kinder niemals auf eine öffentliche Schule schicken würde. In die könne schließlich jeder gehen. Nein, seine Kinder sollten dort nicht hin. Schließlich sei eine Schule ein wichtiger Ort für Kinder und der Umgang, den sie dort haben, der sei in öffentlichen Schulen einfach nicht gut.

Wir werfen ein, dass Xavier doch in einer sehr teuren und guten Wohngegend lebt, in der es hauptsächlich wohlhabende Familien gibt. Die öffentliche Schule, die sich gleich drei Straßen weiter von Xaviers Haus befindet, habe zudem einen sehr guten Ruf. Zudem sei sie kostenlos, was auch ein wichtiger Punkt ist.

Xavier rümpft daraufhin die Nase. Es interessiert ihn nicht, ob die Schule, die bei ihm ums Eck ist, gut oder schlecht ist, sondern nur, ob sie die Bezeichnung öffentlich oder privat hat. Schließlich würden alle Senior Banker in seiner Abteilung ihre Kinder auf private Schulen schicken. Xavier würde sofort alles Ansehen und jeglichen Status verlieren, wenn jemand erfahren sollte, dass seine Kinder nicht auf die teure Privatschule gingen. Er würde damit nur unnötig Gerüchte lostreten über seine finanzielle Lage, und damit auch seinen geschäftlichen Erfolg. Am Ende würde ihn sein Manager noch entlassen, weil er befürchten musste, Xavier hätte finanzielle Probleme, und mit solchen Menschen will doch niemand Geschäft machen. Das wäre viel zu riskant.

Dass die Privatschule Xavier im Jahr pro Kind knapp 60.000 Euro kostet, das sei bitter, aber nunmal nicht zu ändern, meint Xavier. Zudem ist die Schule sehr weit von Xaviers Haus entfernt. Die Kinder müssen jeden Tag etwa eine Stunde mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren. Doch meistens bringe Xaviers Frau die Kinder mit dem SUV in die Schule. Das teure, neue Auto hatte Xavier übrigens eigens für die Fahrten zur Schule angeschafft. Schließlich wolle man den anderen Banker-Eltern in Sachen Fahrzeug nicht nachstehen.