Xavier muss früh aufstehen. Bereits um 6.10 verlässt er das Haus. Schließlich ist der Weg zur Arbeit weit. Pünktlich um 7 Uhr findet das allgemeine Morning Meeting statt. Und wehe einer kommt zu spät. Das wird nicht gerne gesehen. Also steigt Xavier jeden Tag brav zu so früher Stunde die Treppen zur U-Bahn hinab. Und abends kommt er meistens sehr spät nach Hause. Gesellschaftliche Verpflichtungen, die hat man nun mal! Deshalb isst Xavier auch kaum jemals zu Hause. Sein Kühlschrank ist ziemlich leer. Zumindest wenn man die drei oder vier Flaschen Wein und Champagner wegrechnet, die er darin lagert. Schließlich muss Xavier sich abends auch mal entspannen.
Xaviers Leben ist anstrengend. Da kann es schon mal passieren, dass er trotz der mindestens zehn Becher Kaffee, die er täglich trinkt, mal müde wird. Zum Glück gibt es in Xaviers Büro schöne Einzeltoiletten. Dort gönnt er sich schon mal ein kurzes Nachmittagsnickerchen. Was er natürlich nie zugeben würde. Ob seine Kollegen nichts ahnten? Dagegen hat Xavier einen genialen Trick erfunden. Für seinen etwas längeren Nachmittagsbesuch auf der Toilette packt er ein dickes, wissenschaftliches Buch unter den Arm, so, dass es alle Kollegen sehen können. Viele lachen darüber. Xavier zuckt mit den Schultern. Was kann er dafür, wenn sie daraus die falschen Schlüsse ziehen? Gestört hat ihn auf der Toilette übrigens noch niemand, und auch über die Länge seines Aufenthaltes hat noch kein Kollege etwas gesagt.
Das Buch eignet sich übrigens perfekt als Kopfstütze. Der Wissenschaft sei dank! Und Xaviers nächtlichen, gesellschaftlichen Verpflichtungen steht auch an diesem Tag wieder nichts im Wege!