Xaviers Schiff befindet sich mitten auf dem Atlantik. Es ist auf dem Weg in die Karibik. Fünf Tage sollte die Reise über den offenen Ozean dauern. Fünf wunderbare Tage gefüllt mit vielen Behandlungen, die Xavier wieder zu neuer, voller Haarpracht verhelfen sollten. Doch was Xavier zuvor nicht bedacht hatte: Auf dem Meer gibt es Wellen!
Eine Atlantiküberquerung, so berichtet uns Xavier dass ihm von Seite des Bordpersonals erklärt wurde, kann gut verlaufen oder eben nicht ganz so gut. Gerade im Herbst, und wir haben nunmal schon Herbst, ist die Wahrscheinlichkeit von starken Winden etwas erhöht. In diesem Herbst sind die Winde leider ziemlich stark. Was, so erklärt uns Xavier und wirkt dabei sehr blass um die Nase, zu deutlichem Wellengang führt. Die Wellen sind an die zehn Meter hoch, und selbst das große Schiff schwankt darin hin und her. Was dazu führt, dass mittlerweile so gut wie alle seekrank sind, die es nicht gewohnt sind, auf dem Meer zu arbeiten und zu leben. Das betrifft auch Xaviers Schönheitschirurgen.
Wir nicken erleichtert. Denn nach einer Woche auf dem Schiff hatten wir uns auf Xaviers Kopf etwas mehr Fortschritt erhofft. Ein seekranker Schönheitschirurg erklärt die Sache natürlich.
Seit Tagen, so erklärt uns Xavier, leiden er und sein Schönheitschirurg gemeinsam an der Bar. Whiskey in der einen Hand, Eimer für alle Fälle in der anderen. Das Glas abstellen ist keine Option bei diesem Wellengang. Ab und an würden sie ein Spielchen Blackjack im Casino unternehmen, oder Canaster mit einer Gruppe älterer Damen, die ebenfalls auf die Behandlung durch den Schönheitschirurgen warten würden. Der Roulette-Tisch ist leider außer Betrieb, die Kugel rollt nicht gut bei starkem Seegang. An eine chirurgische Behandlung mit Skalpell und scharfen Nadeln, bei der es auf Genauigkeit und Konzentration ankommt, ist derzeit leider nicht zu denken, erklärt uns Xavier.
Wir sehen uns den Wetterbericht und die Nachrichten auf der Webseite der Kreuzfahrtgesellschaft an. Die Reise verzögert sich, denn das Schiff muss derzeit einem immer stärker werdenden Wirbelsturm ausweichen, der dummerweise genau die selbe Route zu nehmen scheint, wie sie Xaviers Kreuzfahrtschiff geplant hatte. Die Atlantiküberquerung verlängert sich dadurch um mehrere Tage. Die Versorgung sei allerdings nicht gefährdet, es gibt genug Vorräte auf dem Schiff. Das hört sich bei Xavier aber anders an! Er jammert, dass der gute Whiskey bald aus sei, und er und sein Schönheitschirurg notgedrungen bald auf Rum umsteigen müssen. Wir fühlen mit ihnen!