Das Wort Börse sowie die Anfänge der heutigen Börsen haben ihren Ursprung in den Niederlanden des 16. Jahrhunderts. In den damals bedeutendsten Handels- und Hafenstädten der europäischen Küste versammelten sich regelmäßig Händler und Kaufleute, um ihre Waren auszutauschen. Ganz maßgebend für die heutige Bezeichnung war hier die belgische Kaufmannsfamilie Van der Beurse, in deren Häusern viele dieser Zusammenkünfte stattfanden. Nach und nach entstanden daraus nach festen Regeln organisierte Märkte und Messen. Die ersten festen Handelsplätze entstanden in Kaffeehäusern in London und Amsterdam.
Die ersten Börsen im heutigen Sinn entstanden im 15. Jahrhundert. 1409 wurde eine erste kleine Börse in Brügge gegründet, an der sich italienische Kaufleute trafen. Die erste internationale Börse entstand 1460 in Antwerpen, wo sich Gewürzhändler aus der ganzen Welt trafen. Das europäische Finanzzentrum der damaligen Zeit wurde allerdings bald Amsterdam, wohin sich auch der Gewürzhandel verlagerte. Um den damals gewinnträchtigen aber auch riskanten Seehandel mit Gewürzen aus fernen Kolonien zu finanzieren, wurden sogenannte „Handels-Kompanien“ gegründet. Die größten schlossen sich 1602 zur „Vereinigten Ostindischen Handels-Kompanie“ zusammen, der ersten richtige Form der Aktiengesellschaft mit der Ausgabe von Aktien. Weitere Kompanien folgten.
1611 wurde die Börse von Amsterdam gegründet. Sie gilt als die erste Aktienbörse der Welt.