Unlängst, so erzählt uns Xavier, war er in der schönen Stadt Wien. Dort traf er sich mit einem Geschäftspartner. Das Wetter war schön, einer der ersten warmen Tage im Jahr, und die zwei beschlossen, sich auf die Terrasse eines belebten Kaffeehauses zu setzen. Der Blick war herrlich. Wunderschöne Gebäude, Fiaker Kutschen, die an ihnen Vorbeizogen, dazu milder Sonnenschein und jede Menge eleganter Menschen an den Tischen neben ihnen.
Da fiel es sichtlich schwer, sich von der Menge der gut gekleideten Menschen abzuheben. Nur mit ihren teuren Anzügen und auf Glanz geputzten Schuhen gelang es Xavier und dem anderen Banker nicht, die Aufmerksamkeit und Bewunderung auf sich zu ziehen.
Also begannen die beiden, sich über ein Geschäft zu unterhalten, von dem sie gehört hatten, dass es zwei andere Banker abgeschlossen hatten. Es ging um eine komplexe Finanzkonstruktion, die sehr verschachtelt und mit diversen Optionen ausgestattet war. Weder Xavier noch sein Geschäftspartner durchschauten die Finanzkonstruktion, aber das wussten sie natürlich nicht voneinander. So warfen sie munter mit Fachausdrücken um sich, selbstverständlich in einer angemessenen Lautstärke, um die Aufmerksamkeit der Tische rundum auf sich zu ziehen. Vielleicht, so dachte sich wohl der ein oder andere, konnte man hier einen geheimen Insidertipp erhalten?
Was Xavier und sein Gesprächspartner nicht wussten: Zwei Tische weiter saß zufällig ein anderer Banker, der das Geschäft, über das Xavier lauthalt fachsimpelte, tatsächlich kannte und verstand. Er konnte sein Lachen kaum verbergen und amüsierte sich köstlich, über das dumme Geschwafel, das absolut keinen Sinn ergab.